Sei dir selbst deine beste Freundin – Alleine glücklich sein

Ich bekomme häufig die Frage, wie ich es schaffe, so selbstbewusst zu sein und alleine glücklich zu sein. Ich bin schon so lange single, dass diese Frage häufiger kommt. Ich habe heute den Satz “Sei dir selbst deine beste Freundin, dann fühlst du dich nie alleine” gelesen und mir gedacht: Genau so ist es bei mir!

Ich liebe es, mit mir selbst Zeit zu verbringen. Wenn du es schaffst, dir selbst genug zu sein, dann fühlst du dich nie alleine. Denn du hast immer dich. Auf dich kannst du dich verlassen. Und das ist einer der Grundsteine dafür, sich selbst zu lieben. Vielleicht ist es auch anders herum. Es geht aber sicherlich Hand in Hand.

Diese Erkenntnis hatte ich nicht immer.  Als ich jünger war, hatte ich z.B. oft Probleme einzuschlafen. Denn wenn ich alleine war – nachts alleine im Bett lag und es keine Ablenkung gab – ging das Gedankenkarussel los. Ich dachte oft, ich bräuchte einen Partner, der mich liebt, damit ich mich vollkommen fühle. Jetzt – am Ende meiner Zwanziger -, habe ich realisiert, dass das Wichtigste ist, dass ich mich mit mir selbst vollkommen fühle. Ich bin genug. 

Wenn du dich selbst liebst, steht dir die Welt zu füßen

Gerade in der Pandemie haben viele Menschen damit gestruggelt, zuhause alleine zu sein. Vielleicht ist ihnen da erst bewusst geworden, dass wenn sie alleine sind, dass sie ohne Ablenkung, ohne Gesellschaft, gar nicht so glücklich sind, wie es zuvor schien. Alleine zu sein bedeutet aber nicht gleich Einsamkeit. Wenn du alleine bist, dann hast du keine Menschen um dich herum, wenn du einsam bist, dann vermisst du Gesellschaft, Zuneigung, etc. Einsamkeit ist etwas Negatives. Alleine zu sein ist grundsätzlich nichts negatives, sondern beschreibt nur deinen Zustand. Wenn du die Zeit mit dir alleine bewusst genießen kannst, dann kann dies etwas super Schönes und Positives sein. 

Next Level: Alleine Reisen bedeutet nicht immer alleine zu sein

Dieses Jahr habe ich mich nach Monaten des Überlegens endlich dazu entschieden, meine erste Solo Reise zu machen. Ich hätte erwartet, dass mich die Zeit mit mir selbst, viel intensiver wird. Aber ich habe gemerkt, dass ich gar nicht so viel nachdenke, wie ich dachte. Ich denke, es liegt daran, dass ich mittlerweile schon so gut gelernt habe, auch im Alltag mit mir selbst Zeit zu verbringen. Ich lebe ja jetzt schon 6 Jahre alleine. Ich habe zwar täglich Kontakt mit Freunden und Familie, aber bin auch mal eine Woche komplett alleine unterwegs oder zuhause. Und ich genieße diese Zeit. Ich liebe es, Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen, aber auch mit mir alleine, fühle ich mich nicht einsam.

Ich sage dazu immer “Me-Time”. Und diese Me-Time ist mittlerweile fester Bestandteil meines Alltags. Ich brauche diese Zeit, um mich glücklich zu fühlen. Am Solo-Reisen gefällt mir total gut, dass man selbst alles bestimmen kann. Man macht nur die Dinge, auf die man Lust hat. Man steht auf, wann man will. Man muss sich nicht anpassen. Und auf der anderen Seite liebe ich es alleine zu reisen, weil man seine Umgebung ganz anders wahrnimmt. Ich achte auf all die Erlebnisse viel intensiver, weil ich selten abgelenkt bin durch irgendwelche Gespräche. 

Wie ich es geschafft habe, mich selbst zu lieben

So einfach ist diese Frage gar nicht zu beantworten. Es gibt keine Zauberformel dafür. Ich denke, dass ich auch mit dem Alter gewachsen bin. Mir schreiben aber manchmal selbst 40 jährige Frauen, dass sie es bewundernswert finden, wie selbstbewusst ich bin, da sie es bis heute nicht geschafft haben. Ich denke, es ist super hilfreich sich durch andere inspirieren zu lassen. Und da finde ich Social Media einfach ideal. Oft wird bemängelt wie fake und realitätsfern Instagram und Co. sind. Jedoch bin ich der Meinung, dass Social Media immer das ist, was man daraus macht. Auf meiner Instagram Startseite und Tiktok For You Page erscheinen täglich Bilder und Videos von diversen Frauen, die sich zeigen, wie sie sind. Und das ist so, weil ich diesen Content am liebsten konsumiere, damit interagiere und der Algorithmus dies dadurch erkennt. Auch meine Recherche zu meiner Bachelorarbeit über Schönheitsideale hat mir dabei sehr geholfen. Ich habe so viele spannende Artikel und Studien gelesen und dadurch angefangen die Illusion, die durch die Massenmedien geschaffen wurde, zu reflektieren. Ich muss diesem Ideal nicht entsprechen. Und seit ich mich auf Social Media präsentiere, wie ich bin, ist der Zuspruch um einiges gewachsen.

Selbstliebe

Kleider machen Leute

Früher habe ich häufig Kleidung getragen, die den Körper eher kaschiert. Ich war der Meinung, dass man als kurvige Frau die meiste Damenmode nicht tragen kann. Das ist aber ein Irrglaube. Geschaffen von den Massenmedien. Frauen wird von kleinauf suggeriert durch dünne Models, dass Mode etwas für schlanke Frauen ist. Zum Glück gibt es seit einiger Zeit auch einen Wandel in der Modewelt und Designer designen nicht nur Kleidung auch in größeren Größen, sondern lassen auch auf dem Catwalk diverse Frauen ihre Mode präsentieren. Noch längst nicht so divers, wie die Gesellschaft in Realität ist, aber es ist ein Anfang. 

Ich trage die Kleidung, die mich glücklich macht. Ich liebe lange Röcke, helle Farben und weibliche Schnitte. Ich liebe es, wenn ich elegant wirke. Ich bin mehr “Old Money Fashion” als “Y2K”, wenn man es im Fashion Trend Jargon formulieren würden. Ich merke einfach, dass wenn ich mich modisch kleide, dass Menschen mich in eine neue Schublade stecken. Diese Schublade kannte ich vorher nicht. Die Schublade der “selbstbewussten, modischen Frau, die weiß was sie will”. Eine Managerin einer bekannten Firma hat mal über mich gesagt, ich sei eine “Mega Frau”. Das ist jetzt ein kleiner Insider zwischen mir und meinen Freunden, da ich diesen Satz übermittelt bekommen habe, während ich gerade mit meinem besten Freund mit verzottelten Haaren im Pyjama im Bett lag und wir darüber lachen mussten, was für eine mega Frau ich doch gerade in diesem Moment bin. Aber diese Formulierung hat mich bestärkt. Und auch von meiner Followerschaft bekomme ich oft diese Message vermittelt. Und ich muss sagen: Ich mag es. Ich fühle mich wohl in der Rolle der selbstbewussten Frau.

Ich mache das, worauf ich Lust habe

Wenn du selbstbewusst durch’s Leben gehst, dann verändert sich nicht nur der Blick auf dich, sondern auch dein Lebensgefühl. Wenn ich durch die Straßen laufe, ist mein Gang gerade, mein Kinn hoch und meine Brust raus.  Es ist generell wichtig alleine sein zu können, um herauszufinden, wer du bist. Du alleine. Nicht die Rolle, die du einnimmst, wenn du mit deinem Partner bist oder die Rolle, die du in deiner Familie und bei deinen Freunden einnimmst. Du kennst es sicherlich selbst. Je nach Situation und Mitmenschen, gibst du dich anders. Du schlüpfst in die Rolle der besten Freundin, der Tochter, der Geliebten. Je nachdem hast du verschiedene Verhaltensmuster. Meist unterscheidet es sich schon von Freund:in zu Freund:in. 

Sobald man sich von niemandem mehr abhängig fühlt, entsteht eine tiefe Gelassenheit. Und genau das ist es, dass ich fühle, seit ich mich nicht mehr beeinflussen lasse. Nicht von meinem Umfeld, nicht von der Gesellschaft und von keinen geschaffenen Schönheitsidealen. Ich lebe in einer Bubble voller Selbstakzeptanz, die ich mir selbst geschaffen habe. Und dabei bin ich mir selbst am nähesten. Ich bin meine beste Freundin.